Balmflue (MSL)

Im Überblick:

  • Länge: 450 m
  • Zustieg: 40-50 min
  • Ausgangspunkt: Parkplatz an der Ruine, auch ideal zum frei Campen
  • Absicherung: gut / alpin
  • Felsbeschaffenheit: Kalk
  • Höhe des Gebiets: ca. 890 hm
  • Ausrichtung: Süd
  • Zeit: Ja nach können bis zu 6-7 Stunden
  • Abstieg: Zu Fuß über Wanderwege
  • Beste Zeit: Frühling, Herbst
  • Topo: Plaisir Süd, nicht ganz legal online
  • Unsere Punkte: 6/6

Unglaublich schöne, sehr lange Mehrseillänge.

Solltet ihr gerne Wildcampen und was nettes zum Schlafen am Abend vor der großen Mehrseillänge suchen, bietet sich der eingezeichnete Parkplatz hervorragend dafür an. Ausgestattet mit Grill, schöner Sitzmöglichkeit am Feuer und Unterstand zum Sitzen und Schlafen bei Regen, ist der gepflegte Rastspot wie gemacht dafür.

Am nächsten Morgen empfiehlt sich frühes Aufstehen – vor allem am Wochenende. Die Tour ist ganz zu Recht sehr beliebt und wer nicht lange anstehen will, sollte sich spurten.

Zustieg:

Der Einstieg ist nicht ganz leicht zu finden und mit vollem Equipment ausgestattet auch etwas beschwerlich. Vom Parkplatz ab folgt man dem Waldweg bis man an eine kleinere Kreuzung gelangt. Dort in den rechten Weg einbiegen, der leider nicht beschriftet und gut bewachsen ist. Über Stock und Stein schlägt man sich durchs Geäst bis man einen Baum sieht mit rotem Pfeil versehen -> Folgen!

Dann wird es steil und man kraxelt Serpentinen zur versteckten Wand hinauf. Fast oben angekommen hat man dann die Qual der Wahl: zu den Südwänden geht es rechts, zum Südgrat links.

Liste   

Information
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Lf Hiker | E.Pointal contributor



Kletterei:

Wir haben uns für den Südgrat entschieden und waren mit insgesamt 3 Seilschaften doch länger als geplant unterwegs. Die Kletterei hat im nebligen Nass begonnen und langsam wurde die Nebelgrenze überwunden – ein wahnsinniger Ausblick zum Dank.

Der Südgrat besteht aus insgesamt 17 Seillängen, wobei man die ersten auch getrost zusammenfassen kann. Wir empfehlen dringend ausreichend Wasser einzupacken, auch wenn das Klettern mit Rucksack ätzend sein kann, es wird gebraucht. Jura-like ist die Kletterei am Kalkfels sehr griffig und optimale Tritte bieten sicheren Stand. Der Südgrat ist super abwechslungsreich: Von Querungs-Seillängen über grobes Wandern hinzu kniffligen Passagen ist je nach können doch einiges an Mut gefragt. Die Absicherung ist meist gut, allerdings alpin. Eine Sportklettermehrseillänge ist die Balmflue weniger. Gemütliche Pauseplätzchen mit toller Aussicht gibt es in der Tour genug. Man sollte wirklich zwingend genügend Zeit einplanen – wir waren erst bei Sonnenuntergang dort oben.

Ein weiterer Tipp: bequeme Schuhe! Meine haben mir fast die Zehen zerquetscht und ich sollte mir dringend neue zulegen. Zu dem Thema hab ich nen neuen Artikel entdeckt:  Kletterschuh-Neuheiten 2019 bei Bergzeit– hoffentlich finde ich da was.

Der Abstieg erfolgt über gegebenenfalls rutschige Wanderwegen zurück zum Parkplatz – Stirnlampen einpacken! Ich erwähne jetzt nicht nochmal, dass es bei uns bereits dunkel war.