Outdoorleben mit Knirps – (k)eine Utopie!?

“Hey wie ist das eigentlich so, jetzt mit Kind, kommt ihr denn noch zu euren Hobbies?” – diese Frage haben wir in letzter Zeit öfter gestellt bekommen, besonders von unseren kinderlosen Freunden. Verständlich; wir hatten ja auch Angst, dass unser Leben sich um 180 Grad wendet. Das hat es , allerdings in keine andere (Hobby)-Richtung.

Plötzlich wird man morgens von geprusten und “da da da da – ahhhhh ba ba ba” geweckt und zwei blaue, neugierige Augen blicken erwartungsvoll in das völlig verschlafene Gesicht von Mama und Papa. Das führt dazu, dass einem in aller Früh schon ganz warm ums Herz wird und man sich über dieses kleine, freudige Wunder freut – egal wie unruhig oder schlafminimierend die Nacht war. Man lernt was definitiv wahr ist: Schlafmangel gehört zum Kinderkriegen wohl dazu. Bekannte Aussagen die allerdings für uns nicht stimmen: “Euer Leben ist vorbei; biken, skifahren und klettern könnt ihr dann fast nie mehr.”

Als das verordnete Wochenbett vorbei war und ich endlich wieder zu Kräften kam, war mitunter das Erste was ich gemacht habe, unseren Hausberg, den Schauinsland, mit freudiger Unterstützung meiner besseren Hälfte zu shutteln – endlich wieder biken ohne angezogene Handbremse. Mein geliebtes Radel – ich bin zurück! Das erste Mal ohne kleinen Knirps ist zweifelsfrei aufregend: “Wird alles gut gehen ohne meinen achso wichtigen Busen? Wird er wohl bei Papa mehr schreien?” No Problemo. Wahrscheinlich sind die ersten Trennungsminuten für die Mama schlimmer als für den Nachwuchs und man ist entbehrlicher als man sich eingestehen will.

das erste Mal auf dem Rad nach 4.5 Wochen

Ebenso war mein Partner in der ersten Zeit oft auf dem Bike – rauskommen, was anderes sehen, auspowern – alles Dinge die für uns beide wichtig sind. Wobei wir schon beim zentralen Punkt angekommen sind – gemeinsame Hobbies die zu bedingungslosem, gegenseitigem Verständnis führen. Keine Frage, weiß so jeder, welches Rezept bei schlechter Laune hilft und räumt dem anderen gerne diese Freiheiten ein. Natürlich sportelt man ab jetzt vermehrt mit Freunden und weniger als bisher gewohnt mit dem Liebsten. Aber eben nicht nur.

Lösung: der Anhänger

Eine Lösung zum gemeinsamen Familien-Outdoorsportleben heißt wohl “Hänger”. Nicht lange rumgefackelt haben wir uns nach kurzer Zeit einen alltagstauglichen Radanhänger geholt, für den es auch einen Skiaufsatz gibt – et voilá, gemeinsame Stunden im Schnee waren garantiert. Im verschneiten Schwarzwald waren wir vor allem Langlaufen, sowohl klassisch als auch skaten. Skitouren lässt sich wohl auch gut damit – haben wir noch nicht ausprobiert. Keine Frage, skaten mit Hänger ist definitiv unglaublich anstrengend, aber ebenso auch machbar – und gibt es ein besseres Rückbildungsprogramm?

Als vor kurzem dann die ersten Krokusse und Narzissen anfingen zu blühen, und uns die Bikelust wieder gepackt hat, war klar: wir brauchen einen Touterrain Singletrailer – und zwar sofort! Kurze Erklärung: dieser Mountainbike-Anhänger ist mit 200mm Federweg der Downhiller unter den Radtrailern und erlaubt es, spaßige Schwarzwaldtrails auch mit Nachwuchs zu befahren (https://tout-terrain.de/de/die-produkte/anhaenger/330/singletrailer). Wir sind begeistert! Gemeinsam biken ist keine Ausnahme mehr sondern wieder die Regel. Dem Kleinen scheint es auch zu gefallen; bevorzugt bergab. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm. Für uns gilt hier: keine gebauten Trails und keine Sprünge sondern schöne Wanderwege.

Familie

Eine andere Lösung um gemeinsame Stunden (nicht nur) draußen zu verbringen nennt sich Familie aka Omas und Opas. Schon nach zwei Monaten durften wir mit in den Urlaub auf die Kanaren, nach La Palma. Wir konnten zum Ersten Mal wieder zu zweit die unglaublich vielseitigen Trails genießen – ein großer Dank nochmal an dieser Stelle.

das erste Mal biken zu zweit

Natürlich ist man lange nicht mehr so flexibel wie früher getreu dem Motto: “Powderalarm – Alpen wir kommen!” Zumindest nicht zu zweit. Dafür stand dieses Jahr dann eben gleich zweimal ne Woche Skiurlaub an – mit jeder Familie einmal. Absolute Win – Win Situation! Man macht seinen Eltern eine große Freude den zuckersüßen Nachwuchs betreuen zu dürfen und man selbst kann zusammen Skitouren oder den hoffentlich vorhandenen Tiefschnee genießen. Bisher hat unser Kleiner keine Anstalten gemacht sich durch die liebevollen Großeltern betreuen zu lassen – toi toi toi, dass es so bleibt.

Freunde

Eine weitere Strategie die eigenen Leidenschaften mit Familie ohne große Kompromisse umzusetzen sind Freunde (oder welche die es werden), mit ähnlichen Interessen und kleinen Knirpsen. Gibt es dafür einen besseren Ort als Freiburg? Wohl kaum. Nach kurzer Zeit zu dritt hat sich schnell eine motivierte Mama-Boulder-Gruppe formiert und so konnten wir Latte Macchiato Mamis und Papis bei Babybrei und Windelthemen auch noch unsere müden Arme zu neuem Glanz verhelfen. Ebenso bietet die DAV Halle Krabbelklettern an; soll heißen Familien haben Montag morgens die ganze Halle für sich – genial! Frühkindliche Klettererziehung kann man uns wohl vorwerfen.

Finden sich dann auch noch kinderreiche Freunde, die ebenfalls am Wochenende gerne die hauseigenen Trails ohne Handbremse fahren, dann schlägt man eben z.B. am Biosk sein Lager auf und es wird im freudigen Wechsel geshredet. Selbes Prinzip funktioniert auch im Winter: aus Biosk wird ein beheizter Bus mit Standheizung und ab geht’s an den Feldberg. Einziges Manko: um die “First lines” bei frischem Powder muss wohl “Schnick Schnack Schnuck” gespielt werden.

Skifahren im Wechsel mit Bus

Daraus entstehen dann gemeinsam geplante Urlaube – bald geht für uns nach Fontainebleau zum Bouldern und in die Vogesen zum Biken (Vorfreude!) – Danke und Chapeau! – ihr lieben Sportfreunde mit Kids.

Alternativen

Es wäre gelogen, wenn wir behaupten, dass sich gar nichts an unserem Sportprogramm verändert hat. Zweifelsohne unternimmt man plötzlich auch Dinge, die vorher nicht unbedingt auf Platz eins der Lieblingsaktivitäten-Liste standen. Für uns: Wandern. Zugegebenerweise haben wir die ein oder ander Wanderung wirklich genossen; so widmet man sich guten Gesprächen und nimmt die schöne Landschaft ringsherum viel intensiver war. Die Schneeschuhe eingepackt, war es auch im Winter ne gelungen Möglichkeit sich draußen zu bewegen.

“Wenn sie klein sind, kann man noch alles mit den Kids machen.” Ja, absolut wahr. Wir haben beide momentan nicht das Gefühl große Einbußen im Leben zu machen – im Gegenteil – wir freuen uns täglich über dieses kleine (große!) Wunder, dass frohmunter Schritt für Schritt die Welt entdeckt. Wir sind gespannt wie es weiter geht.

Ein wundervolles Mädel-Bike-Wochenende in den Vogesen….

…das schon wieder viel zu lange her ist. Erst 6, dann 5 Mädels und jede Menge Spaß – herrlich war’s. Am Samstag stand für uns der Bikepark Lac Blanc auf dem Programm und Sonntag hieß es selbst in die Pedale treten. Wer meint, Biken sei mittlerweile gleich stark von Männlein und Weiblein ausgeübt, der wurde im Bikepark ganz klar eines besseren belehrt – als große Mädelsgruppe mit schicken Enduro-Maschinen wurden wir doch sehr genau beäugt. 

Übernachtet haben wir in einem kleinen Schuhkarton bei der Auberge de Wormsa im Metzertal – man sei gewarnt, die Sauna schließt um 19 Uhr (so ein Quatsch). So toll Samstag war, der Sonntag hat unseren kleinen, feinen Ausflug fast noch getoppt. Eine sagenhafte Enduro-Tour die jedes Herz höher schlägen lässt, hat uns die Zeit vertrieben. Lest selbst nach wo wir waren und wie es uns gefallen hat – am Hohneck.

Livingo – ich will zurück!

Was für eine Tour! Hier gibt’s eine der schönsten Touren der Alpen in Livingo zum Nachlesen! Diese sollte ein jeder begeisterte Mountainbiker dringend mal nachfahren. Wir waren absolut geflasht davon und die Erinnerung daran zaubert uns noch heute ein Grinsen ins Gesicht. 

 

Urlaub, Urlaub komm schnell wieder…

…drei Wochen mir nichts dir nichts einfach so vorbei. Wir haben viel gesehen, viel geradelt, viel geklettert und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. So schön es war, so schnell ist es wieder vorbei. In Erinnerungen schwelgen macht Spaß, deshalb werden jetzt langsam unsere genialen Touren und besuchten Klettergebiete vertextet. Die ersten zwei Stopps sind schon online! Schaut selbst: Biken am Lago di Piano und Klettern auf dem Splügenpass!

3 Tage MTBen in Innsbruck, oder wie man das Beste aus einer Geschäftsreise heraus holt.

,,Du, ich muss bald geschäftlich nach Innsbruck.” Das lass ich mir nicht zweimal sagen! Koffer gepackt waren wir letzte Woche drei Tage biken in Innsbruck. Am viel zu heißen Anreisetage gab es für uns noch eine kleine aber feine Feierabendrunde. Unsere erschöpften Waden haben uns den Zirlerberg hoch gedrückt, um uns von der Abfahrt ein Grinsen ins Gesicht zaubern zu lassen.

Zirlbergtrail

Tag zwei war ich alleine auf Innsbrucks Mega-Berg, dem Patscherkofel. Wunderschön lockerer Nadelwald und ein gigantisches Panorama machen diesen Berg zum Highlight. Am letzten Tag hieß es für uns dann: hämmern bis die Arme abfallen. Wir haben den neuen Bikepark Innsbruck an der Muttereralm getestet.

Ganz kraxelnhoch3 unlike durfte Hugo dieses Mal zu Haus bleiben und wir haben uns im Aldranser Hof eingenistet. Preis-Leistung ok – Personal teils super unfreundliche. Ob das wohl an uns ständig dreckigen Mountainbikern liegen mag? Wer uns kennt, weiß, ohne Badesee geht es natürlich auch nicht. Welchen wir empfehlen seht ihr hier. Innsbruck sei dank haben wir auch unseren Blog-Fokus auf “erweitertes Dreiländereck” um Österreich ergänzen. Lest selbst mehr wie und ob es uns in Innsbruck getaugt hat.